Professorin Drossel

Fachschaft: Wir haben auf ihrer Homepage gesehen, dass Sie Einrad fahren. Seit wann machen sie das und welche Hobbys haben sie ansonsten noch?

Drossel: Ich fahre nicht besonders gut. Meine Schwester hat mich zum Fahren angestiftet. Ihre vier Kinder fahren alle Einrad und spielen sogar Einrad-Hockey. In der Regel fahre ich sonntagnachmittags mit meinem Mann auf Feld- und Waldwegen in der Nähe der Streuobstwiesen. Das schöne ist, dass man sehr schnell ins Schwitzen kommt und so nicht so viel Sport machen muss. Wenn man Rennrad fährt, ist man ja gleich einen halben Tag unterwegs. Außerdem spiele ich noch Klavier und organisiere die Musikabende des Fachbereichs. Musik ist ein schöner Ausgleich. Außerdem bin ich noch in einer Kirche engagiert, was für eine Physikerin ja auch nicht der Normalfall ist.

Fachschaft: Können sie uns einige Argumente für die Physik nennen?

Drossel: Die Physik bietet die Grundlage der Wissenschaften. Sie erforscht, "was die Welt im Innersten zusammen hält". Biologie, Chemie, Materialwissenschaften, Elektrotechnik -- all diese bauen auf physikalisches Grundlagenwissen auf. Und was ich wohl auch noch sagen müsste sind die guten Verdienstmöglichkeiten, Zukunftsaussichten und die Vielseitigkeit.

Fachschaft: Das waren dann vermutlich auch die Gründe warum sie Physik studiert haben.

Drossel: Nein eigentlich nicht. Ich war auf meiner Schule die einzige Frau aus zwei Physik-Leistungskursen. Und dann auch noch Beste aus beiden Kursen. Dann musste man ja eigentlich Physik studieren. Ich konnte mich damit am Anfang eigentlich nicht richtig anfreunden. Ich war auch sehr interessiert in Germanistik, denn da redet man über persönlichere Dinge und auch über philosophische Fragen. Mit dem Physikstudium, wie gesagt, musste ich mich erstmal anfreunden. Das hat auch ein bisschen gedauert aber irgendwann war ich dann sehr begeistert.

Fachschaft: Wie kamen sie dann an die TUD?

Drossel: Naja, es wird eine Stelle ausgeschrieben, und wenn sie einem dann nach dem Durchlaufen des Bewerbungsverfahrens angeboten wird, geht man dort hin. Hier wurde eine Stelle für komplexe Systeme ausgeschrieben, die gut auf mich passte und auf die ich mich dann beworben habe. Und ich musste auch im Hinterkopf behalten, dass mein Mann einen Arbeitsplatz benötigt. Da gibt es im Rhein-Main-Gebiet ja gute Möglichkeiten.

Fachschaft: Sie waren zwischenzeitlich auch im Ausland?

Drossel: Ja insgesamt sieben Jahre. Drei Jahre in den USA, zwei in Israel und zwei in Groß-Britannien.

Fachschaft: Können sie mit einfachen Worten für unsere Studienanfänger beschreiben, was ihr Forschungsgebiet ist?

Drossel: Das geht wohl am besten mit Beispielen. Alles andere wird wohl eher schwerer zu verstehen. Wir entwickeln Theorien für biologische Systeme, wie zum Beispiel Nahrungsnetze oder Genregulation. Wir erforschen auch komplexe Polymere.

Fachschaft: Sie halten nächstes Semester die Vorlesung "Einführung in die Theoretische Physik". Worauf legen sie hier besonders Wert und was werden die Themen der Vorlesung sein?

Drossel: Diese Vorlesung ist die erste für die Studierenden in Theoretischer Physik. Wir werden versuchen, sie langsam und vorsichtig und hoffentlich auf richtige Art an die theoretische Physik heranführen. Wir werden uns mit etwas abstrakteren Themen beschäftigen, als in der Experimentalphysik. Ich werde das Skript von Professor Wambach verwenden. Dieses hat sich gut bewährt. Ansonsten werden wir vor allem auch Rechnen üben und somit das Handwerkszeug eines Physikers weiter erlernen. Das Oberthema werden im Prinzip Koordinatensysteme sein: Newtonsche Mechanik, rotierende Bezugssysteme, spezielle Relativitätstheorie, Thermodynamik. Allerdings möchte ich mich auch aus philosophischer Sicht den Themen nähern, denn wenn man nur Physik macht, kann man sehr schnell alles nur noch einseitig sehen.

Fachschaft: Welche Tipps würden sie denn unseren Anfängern mit auf den Weg geben?

Drossel: Ganz wichtig ist es wohl nicht gleich zu verzweifeln, wenn man etwas nicht versteht. Man sollte den Spaß an der Sache behalten, mit anderen Reden und die Übungen rechnen. Physik soll Spaß machen. Man muss aber etwas tun. Es ist vielleicht auch mehr als in anderen Studienfächern aber das wichtigste ist wie gesagt, dass der Spaß und die Begeisterung dabei nicht verloren gehen.

Fachschaft: Was würden sie mitnehmen, wenn sie ständig auf Reisen wären? Etwas was man immer gebrauchen kann.

Drossel: Etwas Praktisches. Diese Frage an eine Theoretikerin. Also auf jeden Fall Papier und Stift, einen Minilaptop und etwas zu lesen.

Fachschaft: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

(von Konstantin Ristl und Thomas Krüger im März 2008)

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